Archive for May, 1991
Jung Zseni és Eifert János fotóművészek a temészet iránti elkötelezettségükről. Hollós László TV-interjúja, Gaia – Ökológiai Filmújság, TV1, Budapest, 1991. május 9.
Jung Zseni és Eifert János fotóművészek a temészet iránti elkötelezettségükről. Hollós László TV-interjúja, Gaia – Ökológiai Filmújság, TV1, Budapest, 1991. május 9.
Készítették: Hollós László – Szilas Zoltán, Szádvári Gabriella, Vit László – Fazekas Bence, Gigler János
A TV-interjú a Ménesi úti műterem-lakásunkban készült. A főcímben és további részekben a Helyzetjelentés / Sutuation Report c. diaporámám részleteit „hozzák”.
Zseni Jung und János Eifert: SYMBOLE – Brennpunkt Galerie, Berlin, 4. Mai bis 18. Mai 1991
brennpunkt
Galerie des Landesverbandes Berlin
im Verband Deutscher Amateurfotografen-Vereine e. V. (VDAV)
Mitglied der Fédération Internationale de I’Art Photographique (FIAP)
Elberfelder Straße 13 . 1000 Berlin 21
Zseni Jung und
János Eifert, Budapest
SYMBOLE
Ausstellung:
4. Mai bis 18. Mai 1991
JANOS EIFERT AFIAP, ESFIAP, PSA
ist1943 in Ungarn geboren und war zunächst von Beruf Täzer, was ihn in mehr als zwanzig Länder führte. Als Fotograf Amateur, erhielt er 1968 bei einem Begabungsforschungs-Wettbewerb den Ersten Preis, dem dann sehr bald weitere fotografische Auszeichnungen in Gold und Silber folgten. Beruflich arbeitet Eifert heute auf dem Gebiet der angewandten Fotografie mit Buchillustrationen und Bildreportagen. Seine Ausstellungsbilder aber entstehen als freie Arbeiten – in seiner Freizeit als „Amateur”, wie er sagt. In den Siebziger Jahren war er auch beim ungarischen Fernsehen erfolgreich. Einzelausstellungen in mehreren europäischen Ländern.
Walter Kühnelt: Aktphoto-Workshop in der Graphischen – Der Photograph 5/91
Der Photograph 5/91 (18-19-o.)
Aktphoto-Workshop in der Graphischen
Walter Kühnelt
Die international bekannten Photokünstler Zseni Jung und Janos Eifert aus Budapest konnten – zwischen Terminen in Budapest, Mailand, Zürich und Berlin – für ein zweitägiges Workshop in Wien am 15. und 16. April mit der 4. Klasse der Fachschule für Photographie an der Graphischen gewonnen werden. Dieser Workshop wurde vom österreichischen Kulturservice finanziell unterstützt.
Zseni Jung und Janos Eifert – vielen Kollegen inzwischen bestens bekannt – leiteten schon im November 1987 im Atelier 3 der Graphischen ein Aktphoto-Workshop.
Zseni Jung, in der Sowjetunion geboren (Mutter ungarische Emigrantin, Vater Deutscher aus Rußland). Der Vater wurde verbannt und man hat nie wieder etwas von ihm gehört. 1947 kam Zseni Jung mit ihrer Mutter nach Ungarn. Zseni Jung lernte Photographie und arbeitete 25 Jahre in einem Photoatelier in Budapest. Schon damals errang sie viele Preise und Auszeichnungen. Schließlich arbeitete sie nur mehr selbständig. Sie begann mit natürlichem Licht zu Hause und in der Natur Akt zu photographieren. Die Bekanntschaft mit dem Photokünstler Janos Eifert, dessen Frau sie wurde, beflügelte ihre Arbeit und ihre Kreativität. Sie photographierte auch für Plattencovers, Kalender, Bücher, Zeitscrriften und Werbung. Zseni Jung zählt auf dem Gebiet der Aktphotographie sicher zu den anerkanntesten Künstlern der Welt.
Janos Eifert, in Ungarn geboren, war von 1960 bis 1970 professioneller Tänzer und trat in 20 Ländern auf. Schon in dieser Zeit begann er zu photographieren und bildete sich als Autodidakt weiter. Es folgten professionelle Auftäge wie Reportagen und Buchillustrationen. Seine künstlerischen Bildkollektionen, die auch ausgezeichnete expressive Aktphotographie enthalten, die die Sensibilität des Tänzers für Bewegung erkennen lassen, wurden in vielen Ländern Europas und auch in den USA und Canada ausgestellt und vielfach ausgezeichnet.
Seit 1985 heschäftigt sich Janos Eifert mit der Produktion von Diaporamen und hat auf diesem Gebiet viele internationale Auszeichnungen errungen.
Herr Ing. Kühnelt, Lehrer der 4FF und Organisator, stellte die Künstler und auch Magda, das Modell aus Budapest, den Workshop-Teilnehmern im Festsaal der Graphischen vor.
Dort fand zur Einleitung eine Vorführung von Diaporamen (Dia-Überblendprojelctionen mit Stereoton) statt, die Janos Eifert produziert hat. Janos Eifert, vielfach ausgezeichnet, ist nun bereits weltweit einer der erfolgreichsten Diaporamaphotographen. Das einstündige Programm umfaßte sieben Titel.
Aktphotographie ist der Schwerpunkt der beiden zuletzt vorgeführten Titel: „Ich stelle meine Frau vor” zeigt Lebenseinstellung und Arbeiten von Zseni Jung. Ihre lyrisch und dramatisch gestimmten Aktphotos und ihre sensiblen Landschaftsbilder bilden den Hauptteil dieser Diaporamas.
„Feuertanz” zeigt wieder ausschließlich Janos Eiferts Handschrift. Diese Diaschau zeigt freie Impressionen von bewegten Akt- und Feuerbildern mit der Ballettmusik „Der Liebeszauber” von Manuel de Falla.
Anschliefgend an dieses beeindruckende Ereignis zeigten Zseni Jung und Janos Eifert im Atelier 3 der Graphischen eine Kollektion ihrer Ausstellungsbilder, malerische Landschaftsbilder und Aktphotos, alle schwarzweiß oder sepia getont. Die Schüler der 4FF und je ein Teilnehmer aus der 4KF (Kolleg Fotografie) und MSF (Meisterschule Fotografie) waren nicht nur von den Bildern beeindruckt, sondern zeigten eine bemerkenswerte Sensibilität für die Feinheiten der perfekten Ausarbeitung. „Unglaublich, was man aus Orwo-Film und Fortepapier herausholen kann!”
Im Anscltluß begann – mit Spannung erwartet – der Praxisteil im Studio. Das Workshop war für zwei Tage geplant, damit auch wirklich jeder Teilnehmer Gelegenheit zum Photographieren hat. Viele hatten zuvor noch nie Akt photographiert.
Diese Schwelle zu nehmen, die Leichtigkeit der selbstverständlichen Unbefangenheit, die auf dem Vertrauen Modell–Photograph basiert, die Konzentration auf Form und Licht, gelingt mit Zseni, Janos und Magda problemlos.
Gestaltung mit Form und Licht wird bewußt gemacht: Läßt man den Körper langsam drehen, kann man die Wirkung der Beleuchtung und die Überschneidungen der Formen und Konturen in jeder Phase genau beobachten. Aus verschiedenen Blickrichtungen erkennt man Formen, Linien, Kompositionen. Sparsam eingesetzte Requisiten, wie z. B. Stoffe, bilden weitere reizvolle Gestaltungselemente.
Am ersten Tag wurde nur auf hellem Hintergund und mit Tageslicht photographiert. Zseni Jung und Janos Eifert zeigten aber so viele Möglichkeiten auf, daß die Zeit volt ausgefüllt war. Einige Schüler bedauerten nur, daß sie die Anweisungen, die Zseni dem Modell auf ungarisch gab, nicht verstanden. Viele kleine Korrekturen brachten wesentliche Verhesserungen der Bildwirkung.
Am zweiten Tag lagen bereits einige Schwarzweß- und Farbkopien vor, die besprochen wurden und zeigten, wie schön Tageslicht im Atelier sein kann.
Vor schwarzem Hintergrund entstanden an diesem Tag ganz besonders interessante Bewegungsstudien, die auch wieder die Stärke des Tageslichtes zeigten, da man problemlos mit der Belichtungszeit die Bewegungsunschärfe und damit die Bildwirkung steuern kann. An dieser Stelle möchten wir unserem Modell Magda, die im Dauereinsatz mit ihrem Durchhaltevermögen, ihrer Professionalität, entscheidend zum Gelingen der Aufnahmen beigetragen hat, herzlich danken.
Zum Abschluß des Workshops wurde auch Studioblitz eingesetzt, und einige Studenten konnten selbständig mit dem Modell arbeiten. Bei dieser Gelegenheit wurde versucht, mit hartem Gegenlicht und Streiflicht neue Gestaltungselemente einzubringen.
Abschließend kann man sagen, daß in diesem Workshop jeder Teilnehmer die Möglichkeit hat-te, sein Selbstverständnis zur guten Aktphotogrtphie zu finden und daß Zseni Jung und Janos Eifert jene Grundlagen vermittelten, die die jungen Photographen in der Folge befähigen, eigene Vorstellungen in die Praxis umzusetzen.
Vielen Dank an Zseni Jung, Janos Eifert und Magda Kocsis. Vielen Dank dem österreichischen Kulturservice für die Unterstützung dieser Veranstaltung.
Photos: Kühnelt, Ebner, GLV