János Eifert - Photographer

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Ungarische Kunst. Kunst aus Osteuropa in Frankfurter Galerie B zu sehen. Ausstellung von János Eifert – Sándor Dóró – Péter Herendi – Galerie B, Franfurt/Oder, 1997. április 22 – június 14.

 

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“Kunst aus Osteuropa” Ausstellung von Janos Eifert – Sándor Dóró – Péter Herendi, Galerie B, Franfurt/Oder, 1997. április 22 – június 14.1997-04-22-Oder-Anzeiger

Ungarische Kunst

Kunst aus Osteuropa in Frankfurter Galerie B zu sehen

 

Frankfurt (Oder): In der Reihe „Kunst aus Osteuropa” zeigt die Galerie B derzeit eine Ausstellung von drei Künstlern aus Ungarn. Sie entstand als Gemeinschaftsprojekt mit dem Haus Ungam in Berlin, wo zeitgleich Werke von 36 ungarischen Künstlern zu sehen sind.

 

Janós Eifert, der jahrzehntelang als Tänzer arbeitete und jetzt als Bildjournalist und Fotodesigner in Budapest nötig ist, stellt eine Kollektion von Aufnahmen vor, die seinem frilheren Beruf gewidmet sind. Meisterhaft bannen die Schwarz-WeiB-Bilder Momente äuβerster Anspannung, schwebendes Aufgehen der Solisten in Kompositionen aus Licht und Schatten sowie gleichermaβen dramatische wie spielerische Inszenierungen von Bewegung und Raum. In seiner Heimat ist der Präsident der Gesellschaft ungarischer Naturfotografen darüber hinaus bekannt durch von ihm veranstaltete Workshops zu Akt und Natur, bei denen Mensch und Landschaft in einen akribisch in Szene gesetzten Dialog treten. Mit seinen Landschaftszyklen hat Eifert sich bereits bis in die Vereinigten Staaten einen Namen gemacht.

Die erstmals öffentlich gezeigten Metallobjekte von Sándor Dóró, der bei Professor Horbeck in Dresden studierte und dort seit 1985 als freiberuflicher Künstler lebt, erinnern an den zur Legende gewordenen russischen Bildhauer Wadim Sidur. Doch während Sidur das Schwere und die Bedrängnis in seinen eisernen Körpern sichtbar machte, findet bei Dóró eine andere Metamorphose des vorgefundenen Materials start. So werden aus Metallabfällen der chemischen Industrie, die bei der Elektrolyse zersetzt und verfärbt wurden, fragile, poröse Gebilde: Lebensbaum und archaische Gestalt, Pendel und Kopf.

Das Schwere gewinnt Leichtigkeit, die rauhe Oberfläche erscheint sanft, die Patina verliert ihren an Zerstörung gemahnenden Ton. Andere Formen, aus Papier und biegsamen Zweigen geformt, scheinen sich schwerelos in den Raum zu ergieβen. Einen „Entdekker und Sammler in Abriβhäusern und auf Schutthalden” nannte die Berliner Kunstwissenschaftlerin Sibylle Badstübner bei der Vernissage den Künstler, der in dem „Spiel zwischen Zufall und Lenkung” sein schöpferisches Zuhause hat.

Ähnliches gilt auch für den Kunstfotografen Péter Herendi aus Mücsarnok, dessen Fotogemälde das Ergebnis langwieriger technischer Prozesse und Experimente sind. Bei seiner Umdeutung von Alltagsgegenständen durch Vergröβerung von Details, durch das Arrangement der Dinge und die künstlerische Arbeit mit den Mitteln von Fotografie und Chemie pflegt Herendi einen engen Bezug zur Bildenden Kunst, läβt er sich vielfach durch die Minimal Art beeinflussen. Seine Arbeiten laden den Betrachter ein, auf die Suche zu gehen und in dem schon nicht mehr wahrgenommenen Alltagsexterieur eine neue Existenz zu entdecken.

Die Ausstellung „Kunst aus Ungarn” ist bis zum 14. Juni dienstags bis freitags von 10 bis 18 und samstags von 10 bis 14 Uhr zu sehen.

(OA/klemt)

(Oder-Anzeiger, 22. April 1997)